Da Artur Fischer es leid war, jedes Jahr zu Weihnachten seine Geschäftspartner mit Kugelschreibern und ähnlich sinnlosen Gegenständen zu beschenken, macht er sich Gedanken über sinnvollere Weihnachtsgaben. Das Ergebnis kam bei den Kindern seiner Kunden so gut an, dass die Entscheidung getroffen wurde, diese Erfindung als Baukastensystem auf dem Markt anzubieten. Das Baukastensystem sollte die Kreativität der Kinder fördern. Die ersten 1000 Baukästen spendete Artur Fischer Weihnachten 1965 der Aktion Sorgenkind, dem Vorläufer der Aktion Mensch.
Im Frühjahr 1966 wurde das neue Baukastensystem am Markt eingeführt. Neben drei Grundkästen wurden fünf Ergänzungskästen angeboten. Die Grundfarbe der Verpackung war blau, der fischertechnik-Schriftzug darauf weiß und rot. Auf den Kästen waren Schwarz/Weiß-Bilder spielender Kinder abgebildet. Diese frühen Kästen waren relativ groß, die einzelnen Bausteine lagen in einer tiefgezogenen Kunststoffeinlage, was den Kästen den Spitznamen "Pralinenpackung" eintrug. Das neue Baukastensystem erhielt in Frankreich die Auszeichnung Meilleur Jouet 1966, weitere Auszeichnungen folgten.
1967 wurde das Baukastensystem um Motor und Getriebe erweitert, zunächst mit Batteriekasten, etwas später mit Netzteil. Ein kleinerer Grundkasten ermöglichte einen preiswerteren Einstieg, und neue Zusatzkästen boten die Möglichkeit, weitere Elemente nachzukaufen. 1968 kam ein Elektromechanikbaukasten hinzu und im Folgejahr ein Elektronikbaukasten.1970–1980
Die Statikbaukästen des Jahres 1970 ermöglichten den Bau größerer Modelle, wie Kräne, Türme oder Brücken. Mit der neuen Produktlinie hobby sollten Erwachsene als neue Zielgruppe angesprochen werden. Die Kästen waren weitgehend baugleich mit der Serie von Baukästen für den Schulunterricht. 1972 erschienen "Vorstufe"-Kästen für Kinder im Kindergartenalter mit kleineren Rädern, die einfach an die Bauplatten gesteckt werden können, und Verkleidungsplatten, die leicht auf die normalen Bausteine geklippst werden können. Der 1974 aufgelegte "hobbywelt"-Kasten ermöglichte die Bearbeitung von Schaumpolystyrol (Styropor), beispielsweise, um die Fischertechnik-Modelle in Landschaften einzubauen oder sie mit Schaumpolystyrol zu verkleiden. Im gleichen Jahr erschien ein Hubgetriebe, das die Funktion von Hydraulikzylindern (z.B. beim Bau von Baggern) mittels eines Minimotors nachbildete.